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Hashimoto

Gewichtszunahme durch Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto: Was steckt dahinter?

10. März 2025

Sie achten auf Ihre Ernährung, bewegen sich regelmäßig – und trotzdem zeigen die Waage und der Spiegel unerwünschte Veränderungen. Dahinter könnte eine Schilddrüsenunterfunktion stecken oder die häufigste häufige Variante einer solchen, die Hashimoto-Thyreoiditis. Diese Erkrankungen bringen den Körper auf Sparflamme: Er hortet plötzlich Energie wie ein Hamster, die Folge ist eine Gewichtszunahme. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum die Schilddrüse so viel Einfluss auf Ihr Gewicht hat, welche Ursachen zusätzliche Kilos haben können und welche Lösungen dafür geeignet sind, wieder ins Gleichgewicht zu kommen – für ein gutes Körpergefühl trotz Schilddrüsenproblemen. 

Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto: Was passiert im Körper?

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommt gar nicht so selten vor. Die häufigste Ausprägung davon ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine genetisch bedingte Autoimmunerkrankung. Unter dieser leiden hauptsächlich Frauen. Schätzungen zufolge dürften rund 10 % der Bevölkerung von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen sein.1

  • Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig von den Hormonen, die für viele Prozesse im Körper wichtig sind – vor allem für den Stoffwechsel.
  • Das Hashimoto-Syndrom, eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung, ist die häufigste Ursache. Hier greift das Immunsystem die Schilddrüse an und zerstört das Organ letztendlich. Die Hormonproduktion wird dadurch auf Dauer gedrosselt.
  • Bei jeder Form der Schilddrüsenunterfunktion wird der Stoffwechsel langsamer, der Energieverbrauch sinkt und der Körper speichert eher Fett, selbst wenn die Ernährung unverändert bleibt.
  • Typische Begleitsymptome wie Müdigkeit und Kälteempfindlichkeit können den Appetit verstärken und zusätzlich eine Gewichtszunahme fördern.2

Die Schilddrüse ist also ein echter Schlüsselspieler, wenn es um Ihr Gewicht geht – und verdient bei Problemen besondere Aufmerksamkeit.

Typische Warnsignale und Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen, die oft schleichend auftreten. Dazu gehören:

  • anhaltende Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Kälteempfindlichkeit
  • trockene Haut
  • Haarausfall
  • Neigung zu Depressionen

Ein häufig übersehenes Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine unerwartete Gewichtszunahme trotz unveränderten Gewohnheiten in Sachen Ernährung und Bewegung.
Viele dieser Symptome können auch auf andere Ursachen hindeuten. Umso wichtiger ist es, die Warnsignale ernst zu nehmen und sie frühzeitig medizinisch abklären zu lassen. Eine rechtzeitige Diagnose ist der erste Schritt zu einer gezielten Behandlung – und zu einem besseren Wohlbefinden.3

Wie eine Schilddrüsenunterfunktion das Gewicht beeinflusst

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert der Körper weniger Schilddrüsenhormone. Das bremst den Stoffwechsel. Denn diese Hormone sind entscheidend für die Regulierung des Energieverbrauchs.

  • Werden weniger Schilddrüsenhormone ausgeschüttet, sinkt der Grundumsatz, also die Energiemenge, die zur Aufrechterhaltung der grundlegenden Körperfunktionen benötigt wird. Die ungenutzte Energie speichert der Organismus in den Fettzellen (Adipozyten).
  • Zusätzlich kann die Hormonstörung zu Wassereinlagerungen führen. Sie erhöhen weiter das Gewicht und gehen oft mit Schwellungen an Händen, Füßen oder Gesicht einher.4
    Insgesamt entsteht so eine ungewollte Gewichtszunahme, die sich allein durch Diät oder Sport oft nicht ausgleichen lässt. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Maßnahmen kann man gegensteuern.

Hashimoto-Thyreoiditis: Wenn das Immunsystem die Schilddrüse angreift

Die Hashimoto-Thyreoiditis, eine besondere Form der Schilddrüsenunterfunktion, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse fälschlicherweise als „Feind“ erkennt und ihre Zellen zerstört. Dadurch wird die Hormonproduktion nach und nach gedrosselt – oft unbemerkt, bis sich die typischen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion zeigen. Für Betroffene bedeutet das:

  • Der Stoffwechsel arbeitet langsamer und der Kalorienverbrauch sinkt.
  • Gewichtszunahme kann die Folge sein, selbst bei unveränderter Lebensweise.
  • Zusätzlich können Entzündungsprozesse im Körper Wassereinlagerungen und Müdigkeit fördern, was die Gewichtskontrolle weiter erschwert.

Hashimoto ist also nicht nur eine Herausforderung für die Schilddrüse, sondern auch für das Körpergewicht – umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose und eine individuell abgestimmte Behandlung.

Strategien zur Gewichtskontrolle bei Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion macht die Gewichtskontrolle zwar anspruchsvoller, aber keinesfalls unmöglich. Der erste Schritt ist die richtige medizinische Behandlung. Eine individuelle Einstellung mit Schilddrüsenhormonen hilft, den Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ergänzend dazu spielt die Lebensweise eine zentrale Rolle.

  • Eine angepasste, gesunde Ernährung ist essenziell dafür, der Tendenz zur Gewichtssteigerung entgegenzuwirken.
  • Regelmäßige Bewegung – idealerweise eine Mischung aus Kraft- und Ausdauersport – unterstützt den Stoffwechsel und hilft, überschüssige Kalorien zu verbrennen.

Mit Geduld und einem ganzheitlichen Ansatz ist es so auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion möglich, das Wohlfühlgewicht zu erreichen und zu halten.

Ernährungsanpassungen: Die richtige Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion

Bei Schilddrüsenunterfunktion ist es entscheidend, die Ernährung so anzupassen, dass der Stoffwechsel unterstützt und Gewichtszunahme verhindert wird. Eine ausgewogene Ernährung sollte auf frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln basieren:

  • Achten Sie auf eine gute Mischung aus magerem Eiweiß (wie Fisch, Hühnchen, Tofu) und gesunden Fetten (zum Beispiel Olivenöl, Nüsse).
  • Vollkornprodukte und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse und Hülsenfrüchte sind wichtig, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Heißhunger zu vermeiden. Sie sind Produkten aus Auszugsmehl/Weißmehl vorzuziehen.
  • Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Fertigprodukte. Diese belasten den Stoffwechsel und können Gewichtsprobleme verstärken.
  • Ebenso ist es ratsam, den Konsum salzhaltiger Lebensmittel zu reduzieren. Diese begünstigen Wassereinlagerungen.

Auf eine gute Versorgung mit gesunden Fetten (Omega-3-Fettsäuren) sowie Vitaminen und anderen Mikronährstoffen ist bei Schilddrüsenunterfunktion besonders zu achten.5

Körperlich  aktiv bleiben für einen stabilen Stoffwechsel

Regelmäßige körperliche Aktivität spielt eine Schlüsselrolle bei der Kontrolle von Gewicht und Stoffwechsel bei Schilddrüsenunterfunktion. Setzen Sie auf moderate Bewegung, die den Kreislauf in Schwung bringt, aber nicht überfordert.

  • Ideal sind für den Anfang tägliche Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen.
  • Moderates Ausdauertraining wie (Nordic) Walking oder leichtes Joggen kann hinzukommen.
  • Krafttraining, das den Muskelaufbau fördert, ist ebenfalls sehr effektiv, da Muskeln mehr Kalorien verbrennen, auch im Ruhezustand.
  • Versuchen Sie, Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren, sei es durch Treppensteigen, Gartenarbeit oder kurze Workouts zu Hause.

Achten Sie zudem auf ausreichend Schlaf und Stressmanagement. Beides kann den Stoffwechsel positiv beeinflussen. Ein aktiver Lebensstil stärkt nicht nur den Körper, sondern trägt auch zur Verbesserung des Wohlbefindens bei.

Der richtige Zeitpunkt für ärztliche Unterstützung

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto-Thyreoiditis sollten Sie frühzeitig ärztliche Hilfe suchen. Warnsignale wie anhaltende Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit oder Konzentrationsprobleme sollten nicht ignoriert werden. Die Ärztin oder der Arzt wird üblicherweise eine Blutuntersuchung durchführen, um die Werte von TSH, T3 und T4 zu überprüfen, die Hormone der Hirnanhangdrüse und der Schilddrüse, und um möglicherweise vorhandene Antikörper gegen die Schilddrüse zu finden.6

  • Bei nachgewiesener Schilddrüsenunterfunktion ist die häufigste Maßnahme die Behandlung mit Levothyroxin, einem synthetischen Schilddrüsenhormon, das den Hormonhaushalt stabilisiert.
  • Zusätzlich wird von ärztlicher Seite häufig eine Anpassung des Lebensstils empfohlen. Hinzu kommen regelmäßige Kontrolluntersuchungen und bei Bedarf eine Überweisung an einen Endokrinologen oder eine Endokrinologin, Fachärzte für Drüsen und Hormone.
  • Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Medizinische Abnehmhilfen bei Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto- Thyreoiditis

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es trotz einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung schwierig sein, Gewicht zu verlieren. Medizinische Abnehmhilfen wie ein Magenballon oder eine dauerhafte Magenverkleinerung können hier unterstützend wirken.

  • Ein Magenballon wird ohne OP für einen begrenzten Zeitraum eingesetzt. Er hilft, beim Essen das Sättigungsgefühl zu steigern. Betroffene nehmen dadurch weniger zu sich und können gezielt Gewicht verlieren.
  • Eine dauerhafte Magenverkleinerung kommt bei stärkerem Übergewicht in Betracht. Der dadurch erzeugte kleinere Schlauchmagen ermöglicht eine langfristige Gewichtsreduktion, indem er die Nahrungsaufnahme einschränkt. Bei S-thetic Weight erfolgt das mithilfe der Verfahren POSE® 2 oder Overstitch™ auf besonders verträgliche Weise und ohne klassische chirurgische OP.

Ergänzt werden solche medizinischen Abnehmhilfen bei S-thetic Weight durch eine Ernährungsberatung. Wir sind auf medizinische Abnehmbehandlungen besonders spezialisiert und helfen Ihnen gerne, diejenige auszuwählen, die am besten zu Ihren Abnehmbedürfnissen passt.

Ihre Schilddrüsenprobleme endlich in den Griff bekommen

Das Fazit: Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto-Syndrom können die Gewichtskontrolle erheblich erschweren. Doch mit einer ganzheitlichen Herangehensweise ist es möglich, die Herausforderungen zu meistern. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige moderate Bewegung und eine individuelle medizinische Behandlung sind entscheidend dafür, den Stoffwechsel zu stabilisieren. Am besten suchen Sie rechtzeitig medizinische Hilfe, wenn Sie Gewichtsprobleme nicht selbst in den Griff bekommen. Auf Dauer wird Ihr Körper es Ihnen danken.

 

Quellen:

1 https://www.rbb-online.de/rbbpraxis/rbb_praxis_service/diabetes-stoffwechsel/abnehmen-bei-schilddruesenunterfunktion-hashimoto-was-hilft.html
2 https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesenerkrankungen/schilddruesenunterfunktion/
3 https://www.netdoktor.de/krankheiten/schilddruesenunterfunktion/
4 https://www.endokrinologie.net/krankheiten-schilddruese-unterfunktion.php
5 https://fet-ev.eu/hypothyreose-ernaehrungstherapie/
6 https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesendiagnostik/