Zum Hauptinhalt springen

Abnehmen bei Übergewicht infolge einer Stoffwechselstörung

20. November 2024

Als Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, bezeichnet man die biochemischen Prozesse, mit denen unser Körper Energie gewinnt und lebenswichtige Funktionen aufrechterhält. Dabei werden Nährstoffe aus der Nahrung in Energie, Baustoffe oder Reserven umgewandelt. Ohne diese Stoffwechselvorgänge könnten wir weder atmen noch denken oder uns bewegen.
Doch wenn der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät, können Probleme entstehen – und eine häufige Folge ist Übergewicht. Die Gewichts-Expertinnen und -Experten von S-thetic Weight erläutern Ihnen, warum Stoffwechselstörungen öfter mit Übergewicht einhergehen – und wie Sie trotzdem Kilos verlieren können.

Warum führt eine Stoffwechselstörung häufig zu Übergewicht?

Übergewicht kann das Resultat einer Stoffwechselstörung sein, häufiger ist es aber auch die Ursache dafür. So wird Adipositas, also stärkeres Übergewicht ab einem Body-Mass-Index von mehr als 30 kg/m², in der Medizin selbst zu den Stoffwechselstörungen gezählt.

  • Prinzipiell kann es für Übergewicht zwei Gründe geben: wenn der Körper die Energie aus den zugeführten Nahrungsmitteln nicht effizient verwerten kann oder wenn man dauerhaft mehr Nahrung zu sich nimmt als benötigt.
  • Hormonelle Störungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Insulinresistenz können solche Ungleichgewichte begünstigen.
  • Auch genetische Veranlagung oder ein Mangel an Bewegung spielen vielfach eine Rolle. 

Übergewicht kann Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder eine Fettleber überhaupt erst auslösen.1 So haben Forscher der Technischen Universität München kürzlich herausgefunden, dass bei Übergewichtigen die Stoffwechsel-Prozesse unter anderem durch die übermäßig entwickelten Fettzellen grundlegend durcheinandergebracht werden.2
Lassen Sie uns die wichtigsten Stoffwechselstörungen durchgehen und ihren Zusammenhang mit Übergewicht betrachten:

Insulinresistenz, Übergewicht und Diabetes Typ 2

Eine Insulinresistenz kann genetisch bedingt sein oder durch übermäßigen Konsum von Zucker und kohlenhydrathaltigen Speisen erst hervorgerufen werden. Diese sehr verbreitete Stoffwechselstörung führt oft zu Typ-2-Diabetes.

  • Insulin ist ein Hormon, das den Zucker aus der Nahrung wie ein Bote in die Körperzellen schleust. Dort wird er als Energie genutzt.
  • Bei Insulinresistenz reagieren die Zellen weniger empfindlich auf Insulin, sodass mehr Zucker im Blutkreislauf verbleibt.
  • Der Körper versucht, dies auszugleichen, indem er noch mehr Insulin produziert.
  • Dieser dauerhafte „Stress“ für den Stoffwechsel kann zu Übergewicht führen, da überschüssiger Zucker in Fettdepots eingelagert wird.

Das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes steigt mit der Zeit, weil die Insulinproduktion irgendwann nicht mehr ausreicht, um den Blutzucker zu regulieren. Der Teufelskreis kann durch gesunde Ernährung, viel Bewegung und rechtzeitige ärztliche Unterstützung aber durchbrochen werden kann. Das ist auch unbedingt notwendig, denn Diabetes ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die schwere Gesundheitsprobleme mit sich bringen kann.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion läuft der Stoffwechsel auf Sparflamme

Unsere Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel wie einen Motor antreiben und dafür sorgen, dass der Körper Energie effizient nutzt.

  • Bei einer Unterfunktion, auch Hypothyreose genannt, werden diese Schilddrüsenhormone in zu geringer Menge gebildet.
  • Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel. Das führt zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und einer geringeren Kalorienverbrennung.3
  • Als Folge kann das Gewicht zunehmen, selbst wenn die Ernährung unverändert bleibt.
  • Gleichzeitig sammelt der Körper oft Wasser an, was das Gewicht zusätzlich erhöht.

Eine rechtzeitige Diagnose und die Behandlung mit Schilddrüsenhormonen können den Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht bringen und helfen, das körperliche Wohlbefinden zurückzubringen.

Ein Lipödem bringt Fettverteilung und Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht

Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, bei der sich Fettgewebe vor allem an den Beinen, den Hüften und den Armen unkontrolliert vermehrt. Schätzungsweise leiden etwa 10 % aller Frauen darunter. Ein Lipödem ist genetisch bedingt und wird nicht direkt durch übermäßige Nahrungszufuhr verursacht. Es kann jedoch die Entwicklung von Adipositas begünstigen.

  • Bei einem Lipödem weisen die Fettzellen in den betroffenen Körperzonen bestimmte Defekte auf. Das belastet den gesamten Stoffwechsel, da das Fettgewebe besonders stoffwechselaktiv ist.
  • Gleichzeitig bringt das Lipödem Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mit sich, was einem aktiven Lebensstil entgegenstehen kann. Das führt oft zu einer allgemeinen Gewichtszunahme.
  • Betroffene werden zudem von Wassereinlagerungen (Ödemen) geplagt, die das Körpergewicht weiter erhöhen.

Individuell angepasste Therapien wie Kompressionswäsche, Lymphdrainage und Bewegungstherapie können helfen, die Beschwerden zu lindern. Die wirksamste Behandlungsmaßnahme ist eine radikale Liposuktion. Die minimalinvasive OP entfernt das erkrankte Fettgewebe nahezu vollständig und entlastet so auch den Stoffwechsel.

Bei einer Nebennierenüberfunktion begünstigen Stresshormone Übergewicht

Eine Überfunktion der Nebennieren, wie sie beim sogenannten Cushing-Syndrom auftritt, führt zu einer übermäßigen Produktion des Hormons Cortisol.4

  • Dieses sogenannte Stresshormon beeinflusst den Stoffwechsel, indem es den Abbau von Muskeln fördert und gleichzeitig die Speicherung von Fett im Bereich von Bauch und Nacken anregt.
  • Typisch für diese Art von Stoffwechselstörung ist eine ungleiche Fettverteilung, etwa ein rundes Gesicht und ein voluminöser Rumpf mit dünnen Armen und Beinen.
  • Cortisol erhöht zudem den Blutzuckerspiegel und kann Insulinresistenz begünstigen, was wiederum die Gewichtszunahme fördert.

Personen, die von einer Nebennierenüberfunktion betroffen sind, leiden häufig auch unter Bluthochdruck und einem geschwächten Immunsystem. Eine gezielte Behandlung der Hormonstörung etwa durch Medikamente oder einen operativen Eingriff ist entscheidend dafür, den Stoffwechsel zu normalisieren.

Auch Medikamenteneinnahme kann Übergewicht begünstigen

Bestimmte Medikamente lösen als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme aus: Sie können den Stoffwechsel beeinflussen, den Appetit steigern oder die Fett- und Wasserverteilung im Körper verändern.

  • Dazu gehören beispielsweise Kortikosteroide, die bei chronischen Entzündungen eingesetzt werden.
  • Antidepressiva können den Appetit anregen oder den Energieverbrauch reduzieren.
  • Auch Betablocker, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschrieben werden, können die Fettverbrennung verlangsamen.

Diese Effekte sind nicht immer vermeidbar. Jedoch sind eine Anpassung der Ernährung, regelmäßige Bewegung und enge ärztliche Begleitung geeignet, die Gewichtszunahme zu begrenzen. Wichtig ist, Medikamente niemals eigenmächtig abzusetzen, denn das kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Stattdessen sollte mit der Ärztin oder dem Arzt über mögliche Alternativen zu den eingenommenen Medikamenten oder über Strategien zur Gewichtskontrolle gesprochen werden.

Ein hormonelles Ungleichgewicht bringt öfter den Stoffwechsel durcheinander

Die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron und Testosteron haben einen starken Einfluss auf den Stoffwechsel und die Fettverteilung im Körper.

  • Sinkt der Östrogenspiegel, etwa bei Frauen in den Wechseljahren, verlangsamt sich oft der Stoffwechsel, und Fett lagert sich bevorzugt im Bauchbereich an.
  • Ein Ungleichgewicht des Progesteron-Spiegels kann zudem zu Wassereinlagerungen führen, die das Gewicht erhöhen.
  • Niedrige Testosteronwerte können Muskelabbau und eine langsamere Fettverbrennung hervorrufen, vor allem bei Männern.

Ein hormonelles Ungleichgewicht erfordert oft eine individuelle Behandlung, beispielsweise durch Hormonersatztherapien oder eine angepasste Lebensweise. Damit lässt sich der Stoffwechsel stabilisieren und einer weiteren Gewichtszunahme vorbeugen.

Was sind Warnsignale des Körpers, die auf eine Stoffwechselstörung hindeuten können?

Eine Stoffwechselstörung kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, die oft schleichend auftreten.5 Häufige Anzeichen sind ungewöhnliche Gewichtsveränderungen, chronische Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen. Auch Verdauungsprobleme, Haarausfall oder ein veränderter Hautzustand können auf ein Ungleichgewicht hinweisen. Ebenso deuten eine unregelmäßige Menstruation oder ständiger Durst manchmal auf eine Stoffwechselstörung hin. Bei solchen Symptomen ist es wichtig, die Hausärztin oder den Hausarzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen.

Was tun, wenn ich mir unsicher bin, ob mein Übergewicht von einer Stoffwechselerkrankung kommt?

Wenn der Verdacht auf eine Stoffwechselerkrankung besteht, ist der erste Schritt, die Symptome bei der Ärztin oder beim Arzt offen anzusprechen.

  • Ein ausführliches Gespräch, kombiniert mit Bluttests und anderen diagnostischen Verfahren, kann helfen, mögliche Ursachen zu identifizieren.
  • Wichtig ist, den eigenen Lebensstil ehrlich zu hinterfragen. Ernährung, Bewegung und Stressmanagement sind dabei oft entscheidende Stellschrauben.
  • Selbstdiagnosen oder radikale Diäten sollten Sie vermeiden werden. Sie verschlechtern mitunter noch die Situation.
  • Stattdessen kann eine professionelle Beratung, etwa durch eine Endokrinologin oder einen Ernährungsberater, Klarheit schaffen und den Weg zu einer gezielten Behandlung ebnen.

Fest steht: Je früher eine Stoffwechselerkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen, sie erfolgreich zu behandeln.

Risiken bei unbehandeltem Übergewicht infolge einer Stoffwechselstörung

Unbehandeltes Übergewicht kann zu einer Vielzahl ernsthafter Gesundheitsprobleme führen, die mit der Zeit immer schwerwiegender werden.

  • Häufige Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder fatale Ereignisse wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall. Sie werden durch die zusätzliche Belastung des Herzens begünstigt.
  • Auch Diabetes Typ 2 entwickelt sich oft aus länger bestehendem Übergewicht und erhöht das Risiko für Nierenschäden, Nervenerkrankungen und Sehverluste.6
  • Die Gelenke leiden unter der erhöhten Belastung, die Gefahr der Entwicklung von Arthrose steigt. Atemprobleme wie Schlafapnoe sind ebenfalls häufig. Zudem steigt das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Speiseröhren-, Brust- oder Darmkrebs.

Neben körperlichen Beschwerden können sich auch psychische Leiden wie Depressionen oder ein vermindertes Selbstwertgefühl einstellen. Darum ist es entscheidend, das Übergewicht so früh wie möglich einzudämmen.

Wie kann man eine Gewichtszunahme durch Stoffwechselstörungen behandeln?

Häufig ist bei Stoffwechselstörungen eine medikamentöse Behandlung unverzichtbar. Dies kann nur in Absprache mit einem erfahrenen Arzt oder einer Ärztin erfolgen.

  • Bei hormonellen Ungleichgewichten oder Stoffwechselerkrankungen wie Insulinresistenz oder Schilddrüsenunterfunktion können Medikamente den Stoffwechsel regulieren.
  • Daneben kommt es darauf an, den Lebensstil zu verändern. Das umfasst eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf.

Wenn Ernährungskontrolle und mehr Bewegung nicht ausreichen, kommen medizinische Abnehmmaßnahmen in Frage. Hier kann S-thetic Weight Ihnen mit all seiner Erfahrung helfen.

Unterstützende medizinische Abnehmmaßnahmen bei Stoffwechselstörungen

Wir bei S-thetic Weight haben häufig mit Patientinnen und Patienten zu tun, die neben Übergewicht und Adipositas auch unter einer spezifischen Stoffwechselstörung leiden. Es können sich dann Maßnahmen wie Magenballons und eine nichtchirurgische Magenverkleinerung anbieten, jeweils begleitet von einer Ernährungsberatung:

  • Ein Magenballon reduziert das Volumen des Magens, sodass man nicht mehr so viel zu sich nehmen kann und der Hunger zurückgeht. So kann man in einem Jahr durchschnittlich 10 bis 25 % des Körpergewichts verlieren.
  • Eine Magenverkleinerung ohne tiefe chirurgische Schnitte, zum Beispiel mit dem POSE®-2-Endosleeve-Verfahren, verkleinert dauerhaft das Magenvolumen. Die Nahrungsaufnahme lässt sich so nachhaltig begrenzen, Fettpolster werden abgebaut und man nimmt ab: Im ersten halben Jahr sind rund 50 % Verlust des Übergewichts möglich.

Diese Behandlungsmaßnahmen können Ihnen helfen, das Gewicht langfristig zu kontrollieren. Sie erfordern jedoch eine gründliche Beratung und eine umfassende Nachbetreuung, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und den Erfolg langfristig zu sichern. Dabei helfen Ihnen die Gewichts-Expertinnen und -Experten von S-thetic Weight sehr gern.

Quellen:

1 https://www.prof-wuester.de/schwerpunkte/adipositas/
2 https://natuerlich.thieme.de/aktuelles/aus-der-forschung/detail/adipositas-verursacht-stoffwechselerkrankungen-789
3 https://www.usz.ch/krankheit/schilddruesenunterfunktion/
4 https://www.leading-medicine-guide.com/de/erkrankungen/stoffwechsel/nebennierenerkrankung
5 https://www.netdoktor.de/krankheiten/stoffwechselerkrankungen/
6 https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/wie-hohes-uebergewicht-typ-2-diabetes-verursachen-kann.html